Unser Unternehmen Altreva hat ab Juli 2020 eine neue Geschäftsführerin. Obwohl Viktória Jochmanová seit vielen Jahren mit Altreva verbunden ist, war dies der Auslöser für das Interview, das sie der Zeitschrift KOMORA gab. Das Interview über die Veränderungen und die Ausrichtung des Unternehmens, das in Europa führend ist unter den Herstellern von Schutz- und Arbeitskleidung, können Sie auch auf unserer Website lesen.

Verändert die Pandemie die Sichtweise der Unternehmen auf Arbeits- und Schutzkleidung?

Die Anforderungen der Unternehmen an die Arbeitskleidung haben sich nicht wesentlich geändert. Die Tatsache ist jedoch, dass die Aufträge im vergangenen Jahr um etwa 20 % zurückgegangen sind, wobei der Rückgang im HoReCa-Sektor besonders ausgeprägt war. Was wir beobachten, ist ein vorsichtigeres Vorgehen bei der Bestellung, was bestimmt damit zusammenhängt, dass die Unternehmen versuchen, Geld zu sparen. Auch die Zeit, die Unternehmen für die Bewertung von Angeboten benötigen, ist länger, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass viele Unternehmen ihre Arbeitsmodelle ändern und viele Mitarbeiter von zu Hause aus, arbeiten. Zum einen sinken die Anforderungen an die Arbeitskleidung, zum anderen haben Telefonkonferenzen persönliche Treffen noch nicht vollständig ersetzen können, wir haben uns doch noch nicht ganz daran gewöhnt.

Gibt es einen Unterschied in dem Standard zwischen slowakischen und tschechischen Unternehmen, wenn es um die Ansprüche an Arbeits- und Schutzkleidung geht?

Ich persönlich sehe keinen Unterschied. Die beiden Länder und ihre Völker sind so sehr miteinander verbunden, dass ich sie nicht einmal als zwei Länder betrachte. Schließlich bin ich in einem gemeinsamen Land aufgewachsen. Und auch heute noch sind die Gewohnheiten ähnlich, sowohl bei Menschen als auch bei Unternehmen. Die Firmen versuchen, die besten Kleidungsstücke zu möglichst günstigen Preisen zu bekommen. Sie orientieren sich einfach am Markt. Die Gesetzgebung ist ähnlich. Ich sehe daher in beiden Ländern ähnliche Trends, eine steigende Nachfrage nach Arbeitsschutzkleidung mit Zertifizierung, die ich als Zeichen der Marktreife sehe, als Stärkung der Fürsorge für die Arbeitnehmer.

Sehen Sie irgendwelche neuen Trends oder Tendenzen?

In den letzten Jahren ist es sicherlich ein Einfall der Ideen, des Designs, der Bestandteile und Materialien von Freizeit- und Sport- oder Funktionskleidung bis hin zu Arbeitskleidung. Elastische Materialien, Atmungsaktivität und Funktionalität werden zur Norm. Jeder möchte sich in seiner Kleidung wohlfühlen und stilvoll sein, auch wenn es sich um Arbeitskleidung handelt. Die Unternehmen legen mehr denn je Wert auf ihre Identität, und das spiegelt sich auch in der Unternehmenskultur wider.

Kommt mit Ihnen in die Altreva auch irgendeine ausdruckvolle Veränderung?

An der Geschäfsführerposition kam zu einem natürlichen Wechsel, der zufälligerweise eine ähnliche Änderung in Alsico kopiert. Im Rahmen der Gruppe arbeite ich schon mehr als 17 Jahre, bin also schon eine ziemlich lange Zeit Teil der Entwicklung und bin auch seit langem an der Entwicklung und Ausrichtung des Unternehmens beteiligt, identifiziere mich mit seiner Philosophie und werde versuchen, diese Absichten in die Tat umzusetzen. Die Herausforderung aus meiner Sicht ist die Zeit selbst, alles ändert sich sehr dynamisch und es ist nötig reagieren zu können und flexibel zu sein. An der anderen Seite will der Kunde Sicherheit. Ich persönlich bemühe mich darum, dass unter nicht standardisierten Bedingungen, in denen wir existieren, war Altreva ein stabiler Platz. Für Kunden, für Arbeitnehmer und auch für die Firmeninhaber.

Wenn Sie das tschechische und das slowakische Umfeld zur Zeit der Pandemie vergleichen, stellen Sie dann größere Unterschiede fest?

Ursprünglich sollte ich die Stelle im Frühjahr letzten Jahres antreten, aber leider waren die Pandemie und die völlig geschlossenen Grenzen ein Hindernis. Seitdem verfolge ich täglich die aktuelle Situation in beiden Ländern und suche nach Möglichkeiten und Bedingungen für Reisen zwischen den beiden Ländern, da ich an den Wochenenden regelmäßig in die Slowakei zurückkehre. Ich habe das Gefühl, dass wir als Slowaken vor allem nach dem Sommer vorsichtiger waren, auch die Maßnahmen waren generell strenger und begannen in der Regel sogar früher als in der Tschechischen Republik zu greifen. In Ihrem Land gab es vielleicht ein größeres Bedürfnis, sich zu äußern, Meinungsverschiedenheit zu zeigen. Aber das ist nur meine private Meinung und ich möchte sicher nicht verallgemeinern.